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YouTube stoppt Datensammlung bei Kinder-Videos

YouTube

Ab heute können bei Inhalten, die speziell für Kinder sind, einige Funktionen nur begrenzt oder gar nicht genutzt werden, um weniger Daten zu erheben.“

(Lauren, Head of Family Partnerships bei YouTube, 06.01.2020)

»OBSERVER« informiert über die neuesten Datenschutz-Änderungen von YouTube, die Auswirkungen auf die Ergebnisse zukünftiger Medienbeobachtung sowie -analysen haben:

Das Unternehmen betont in seinem Video-Statement vom 06.01.2020, dass seine Dienste nie für Nutzer unter 13 Jahren gedacht waren und wöchentlich tausende Konten entfernt werden, die Nutzern unter 13 Jahren gehören. Mit den neuen Maßnahmen möchte man den Bedenken der US-Handelsbehörde gerecht werden. Diese betont, dass sich oft mehrere Nutzer ein Gerät teilen und Kinder so unbeaufsichtigt Inhalte sehen können. Wie Familien YouTube nutzen, könne man nicht beeinflussen, daher seien diese Änderungen nötig, so YouTube.

Um die Privatsphäre von Kindern besser zu schützen, setzt das Unternehmen damit seit Montag, den 07.01.2020, die bereits im September 2019 angekündigten Maßnahmen um. Diese basieren auf dem US-Gesetz zum Schutz der Privatsphäre von Kindern im Internet (COPPA). Anstoß war eine 170 Mio. Dollar Strafe, die YouTube für das illegale Sammeln von Nutzerdaten bei Kindervideos zahlen musste.

Details

Im Detail bedeutet das ab sofort folgende Änderungen bei Inhalten für Kinder:

Es wird auf der Wiedergabeseite der Videos keine personalisierten Anzeigen mehr geben, sondern nur noch solche, die auf dem Kontext des jeweiligen Videos basieren. YouTube verzichtet somit nicht gänzlich auf Anzeigen, dafür aber auf deren Personalisierung.

Funktionen wie Monetarisierung oder der Merchandise-Bereich werden ausgeblendet. Kommentare, Livechat, Playlist und Benachrichtigungen sind ab sofort deaktiviert. Dies sei nötig, weil all die genannten Funktionen Nutzerdaten verwenden. Der jeweilige Kanal ist aber weiterhin abonnierbar und alle Videos im Abofeed der YouTube App verfügbar.

Inhalte speziell für Kinder müssen ab sofort gekennzeichnet sein. Die Daten für diese Inhalte würden dann so genutzt, dass die Privatsphäre von Kindern geschützt bleibt. Über die YouTube Kids App werden weiterhin Kinderinhalte angeboten, die für Mobilgeräte, Computer und Fernseher verfügbar sind. Die Anmeldung wurde nun so weit verbessert, dass Eltern die Profile ihrer Kinder aufrufen und die Nutzung der App auf noch mehr Geräten steuern können.

In dem Statement betont YouTube abschließend, dass die Änderungen für die Produzenten von Kinderinhalten gravierend seien. Daher bietet das Unternehmen Hilfe und Orientierung an und betont, weiter im Dialog mit allen Behörden und Gesetzgebern zu bleiben.

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