Analysen Geschichten

Vienna Law Students Monitor 2025

Vienna Law Students Monitor
Lawyers & more, StV FV Jus, Wirtschaftsrecht (WU Wien) und Rechtswissenschaften der SFU befragten Jus-Studierende zu deren Studienzufriedenheit und Erwartungen zum Berufseinstieg. Die Umsetzung erfolgte durch »OBSERVER« in Kooperation mit Hasslinger Consulting.

Wie sind aktuell die Studienrealität und die Berufsaussichten für AbsolventInnen der Rechtswissenschaften in Wien? Werden die Studierenden auf den Berufseinstieg gut vorbereitet? Haben wir mittelfristig genug JuristInnen in Verwaltung, Wirtschaft und den juristischen Kernberufen? Welche Kenntnisse werden in Zukunft gebraucht?

Ansätze für Antworten auf diese Fragen suchte lawyers & more, die führende Personalberatung für juristische Berufe in Österreich, gemeinsam mit Studierendenvertretungen der drei Universitäten in Wien, an denen rechtswissenschaftliche Studien angeboten werden.

Die Umsetzung erfolgte durch »OBSERVER« Brand Intelligence in Kooperation mit der Marktforschungs- und Marketingberatung Hasslinger Consulting.
Die Ergebnisse wurden am 8. April im Presseclub Concordia präsentiert und diskutiert. Es nahmen 605 Studierende teil (Uni Wien: 348, WU: 225, SFU: 32).
Davon waren 178 Befragte männlich (29,4 %) , 417 (68,9 %) weiblich und 3 Personen „divers“, 7 machten keine Angabe. »OBSERVER« Geschäftsführer Florian Laszlo präsentierte die Ergebnisse der Umfrage.

Über 600 Antworten von drei Universitäten in Wien schaffen einen guten Überblick und helfen uns, für junge Talente noch bessere Angebote zu entwickeln. Danke fürs Mitmachen – und danke an die Studierendenvertretungen für ihr Engagement in diesem gemeinsamen Projekt,

erklärte Bernhard Breunlich, geschäftsführender Gesellschafter von lawyers & more, in seiner Einleitung. 

Die Diskussion der Ergebnisse wurde von Michael Köttritsch (DIE PRESSE) moderiert. Am Podium waren Leander Götz (Fakultätsvertretung Jus – Universität Wien), Christian Koller (Universität Wien), Linda Mittnik-Potmesil (Bundesministerium für Justiz), Alexander T. Scheuwimmer (Präsident Juristenverband und Partner bei TAIYO Legal), Ingrid Schöberl (Industriellenvereinigung), Simon Schützeneder (Vorsitzender der Vereinigung Österreichischer Unternehmensjurist:innen VUJ) und Martin Spitzer, (Wirtschaftsuniversität Wien) vertreten.

Studienzufriedenheit: Theoretische Tiefe top, Praxisbezug, Betreuung und Platzangebot ausbaufähig

Die Befragten zeigten sich allgemein mit dem Studium überwiegend zufrieden, vor allem mit der theoretischen Tiefe. Deutlich schlechter eingeschätzt werden der Praxisbezug, die persönliche Betreuung im Studium und als Schlusslicht das Platzangebot in den Lehrveranstaltungen.

Berufswunsch bei Männern Anwalt, bei Frauen Justiz stärker ausgeprägt

Eine zentrale Frage in der Umfrage behandelte das Berufsfeld für die erste Beschäftigung: „In welcher Branche bzw. welchem Einsatzfeld möchtest du in das Berufsleben einsteigen?“ Am häufigsten wurden hier die „klassischen Berufsfelder“ Anwaltsberuf (36 %) und Justiz (20 %) genannt.

Auf dem 3. Platz folgte die Tätigkeit als UnternehmensjuristIn (14%; deutliche Abweichung bei WU-Studierenden) vor „anderer juristischer Tätigkeit“ (7 %). Danach rangieren Verwaltung und Interessenvertretung/NGO/NPO mit jeweils 5 %. Notariat, Wirtschaftstreuhandwesen und nichtjuristische Tätigkeit mit jeweils 4 %.
Geschlechterspezifisch zeigten sich Unterschiede: Männer tendieren stärker zum Anwaltsberuf als Frauen (42% vs. 35%), umgekehrt ist es bei der Justiz (15% vs. 22 %).

Gender Pay Gap – eine Folge geringerer Erwartungen von Frauen?

27 % der Antwortenden erwarten ein Einstiegsgehalt monatlich (brutto) zwischen 2.500 und 2.999 Euro. 23 % liegen darunter, 22 % erwarten zwischen 3.000 und 3.499 Euro, 19 % mehr als 3.500 Euro. Frauen liegen in ihren Erwartungen durchschnittlich unter jenen von Männern. Während 23 % zwischen 2.000 und 2.500 Euro und 30 % monatlich zwischen 2.500 und 2.999 Euro brutto erwarten, liegen hier 29 % ihrer männlichen Kollegen bei einer Erwartung von über 3.500 Euro (dem höchsten abgefragten Wert).

Als wichtigste Erwartung in den ersten fünf Karriere-Jahren überwiegt die finanzielle Sicherheit mit 24 % vor Aufstiegschancen mit 23 % und „Sinn durch die Tätigkeit erfahren“ mit 20 %. Danach folgen „Lernen“ und Work-Life-Balance mit jeweils 13 %. Als wichtigstes Arbeitsmotiv etwas abgehängt ist „Leistungsorientierung“ mit 5 %.

Männer sind etwas mehr an Aufstiegschancen und Lernen orientiert, Frauen etwas mehr an finanzieller Sicherheit und Work-Life-Balance. Auf der Website von lawyers & more können die Umfrageergebnisse eingesehen werden.

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