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OBSERVER-Umfrage unter Österreichs Journalist:innen

OBSERVER-Umfrage über Journalismus und PR
OBSERVER hat im Sommer 2024 eine Online-Befragung unter 140 österreichischen Journalist:innen durchgeführt. Ziel war es, Einblicke in die Gedankenwelt der heimischen Medienbranche und die Zusammenarbeit mit PR-Agenturen zu bekommen.

Die Ergebnisse zeigen ein differenziertes Bild zwischen hohem beruflichen Engagement, dem Willen zur Zusammenarbeit und wachsender Sorge um die wirtschaftliche Zukunft.

Presseaussendungen bleiben wichtige Recherchequelle

Der Großteil der Journalist:innen (47 %) finden Informationen per E-Mail zu relevanten Themen als hilfreich, 16 % erhalten diese sehr gerne, 18 % nehmen Informationen per E-Mail zur Kenntnis und nur 4 % möchten keine News per E-Mail erhalten.

Zur Recherche werden am meisten Google (118 Stimmen), Presseaussendungen (107), andere Auskunftspersonen (104), Websites von Unternehmen (99) und andere Medien (99) herangezogen.

Große Offenheit für PR-Zusammenarbeit

Die befragten Journalist:innen wünschen sich von PR vor allem die Bereitstellung von klaren und prägnanten Informationen (120 Stimmen), schnelle Reaktionszeiten auf Anfragen (90), Bereitstellung von hochauflösendem Bildmaterial und Videos (79) sowie Zugang zu exklusiven Interviews und Zitaten (72).

Die Zusammenarbeit zwischen Journalismus und PR wird von der Mehrheit der Befragten (79 %) als grundsätzlich gut bis sehr gut angesehen. 16 % bezeichnen die Kommunikation als „ok“, 5 % würden sie lieber öfter vermeiden.

Die Zukunft des Journalismus: relevant, aber wirtschaftlich fragil

Gesellschaftlich bleiben journalistische Medien laut Einschätzung von 57 % weiterhin relevant. 18 % meinen, dass deren Bedeutung steigen wird, während genauso viele glauben, dass Medien immer unwichtiger werden. 9 % sind der Meinung, dass Medien aus der gesellschaftlichen Position verdrängt werden.

Wirtschaftlich zeigen sich die Befragten skeptisch: 62 % erwarten eine Verschärfung der Lage, 27 % sprechen sogar von einem Überlebenskampf, während 6 % gleichbleibende Zustände sehen und 5 % einen Aufwärtstrend. Dennoch sagt jede:r Zweite: „Ich mache diesen Beruf gerne – und hoffentlich noch lange.“

Redaktionen sind klein – Arbeitsbelastung hoch

Ein Großteil der befragten Journalist:innen arbeitet in kleinen Teams: Mehr als die Hälfte der Redaktionen (59 %) besteht aus weniger als 30 Personen. Trotzdem wird viel produziert: 43 % veröffentlichen mehr als 20 Artikel pro Monat, rund ein Drittel bringt Inhalte mehrmals täglich. Berücksichtigt wurden alle Medienarten: Print, Online, Radio, TV und Social Media.

75 % der Journalist:innen sind für eine Medienmarke tätig, 18 % für zwei bis drei und 6 % für mehr als drei. Bei 30 % der Befragten erscheint das Medium mehrmals täglich, bei 25 % täglich, bei 20 % monatlich, 14 % wöchentlich und bei 10 % quartalsweise sowie bei 1 % unregelmäßig. Die meisten arbeiten in den Ressorts Kunst/Kultur, Innenpolitik/Inland, Mobilität/Verkehr und Umwelt. Die Beteiligten sind zu 60 % männlich und 40 % weiblich.

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