Geschichten

Florian Laszlo über seine Rolle als Berufsgruppensprecher

Florian Laszlo

»OBSERVER« Geschäftsführer Florian Laszlo wurde zum Berufsgruppensprecher der Informationsdienstleister in der Wirtschaftskammer Österreich bestellt.
Er erfüllt diese Funktion parallel zum Sprecher der Berufsgruppe in der Wirtschaftskammer Wien. O.VATION bat ihn zum Interview.

Worin sehen Sie Ihre Hauptaufgaben als neuer Berufsgruppensprecher der Informationsdienstleister?

Die wichtigste Hauptaufgabe sehe ich in dem Zusammenführen einer sehr heterogenen und diversen Berufsgruppe. Deren gemeinsamer Nenner ist die Ebene der Informationsweitergabe. Ziel ist es, die zahlreichen Informationen aus den unterschiedlichsten Bereichen und Branchen miteinander zu verbinden. Da geht es um Energie-Informationen, Nahrungsmittel-Informationen, Export-Chancen bis hin zu Event-Veranstaltern, Immobiliensuche und Jagdabschussvermittlung.

Es herrscht in dem Bereich eine sehr große Bandbreite, in der sich alle auf der Ebene der Informationsdienstleistung treffen. Diese bildet den Kern, der weit komplexer ist als zB bei einer Möbeltischlerei. Dort kann es zwar entweder um Tische oder Sessel gehen, der Tischler bleibt jedoch immer der Zuständige. Bei der Informationsdienstleistung hingegen kommen völlig unterschiedliche Professionen zusammen, und deshalb ist dort die Diversität wesentlich größer. Zu dem Kern der Berufsgruppe gehören ua. auch die Nachrichtenagenturen, Medien-Start-ups und die digitale Ebene etablierter Medien und Medienbeobachter. Dieser Komplexität gerecht zu werden, darin sehe ich die größte Herausforderung und zugleich den größten Anreiz.

Weil Sie sowohl die Heterogenität als auch den gemeinsamen Nenner der Berufsgruppe betonen. Wie glauben Sie, deren bindendes Element weiter stärken zu können?

Es geht gar nicht darum, die Verbindung so sehr zu stärken, sondern eher die gleichlautenden Interessen nach außen hin gebührend zu vertreten. Das betrifft zB Dinge wie den freien Zugang zu Informationen und Transparenzmaßnahmen. Dabei handelt es sich um eine wesentliche Ebene. Es geht darum, zu öffentlichen Informationen nicht nur einen Zugang zu bekommen, sondern diese auch in einer nicht gleichgelagerten Form zu erhalten, damit daraus ein „Mehr“ an Informationen entstehen kann. Ein weiterer wichtiger Bereich ist derjenige der Privacy. Darunter ist die Abgrenzung zu verstehen, welche Informationen man haben und weiter verarbeiten darf und welche eben nicht. Da geht es um die Herausforderungen, die durch die DSGVO und die kommende e-privacy-Verordnung entstehen. In dem Zusammenhang sei auch das gute alte Urheberrecht erwähnt, das genauso eine Rolle spielt, wenn es um die „Berghöhenerreichung“ von Informationen geht.

Diese Querschnittsmaterien sind gerade eines der heißesten Themen und betreffen zugleich alle Informationsdienstleister, da sie sich mit Daten und Informationen beruflich beschäftigen. Deshalb ist die Berufsgruppe der Informationsdienstleister eindeutig eine der Zukunft, die ständig bedacht werden muss, wenn es um Digitalisierung, Big Data und das Informationszeitalter geht. Hier stehen wir als Informationsdienstleister eindeutig im Zentrum und benötigen deshalb eine geeinte Stimme. Diese soll in einem ersten Schritt die Informationen nach innen weitergeben. In einem zweiten Schritt gilt es, diese zusammen mit den Bedürfnissen nach außen an die Branchenvertretungen heranzutragen. Wenn Sie so wollen, geht es hierbei um eine Art Lobbying für die Interessen der Branche.

Vom 2. bis 4. Juni findet der internationale AMEC Summit zum Thema Messung und Evaluation von Kommunikation in Wien statt. Sie planen dort einen eigenen Berufsgruppenstand aufzustellen. Welches Ziel wollen Sie vor Ort als Berufsgruppensprecher verfolgen?

Sie müssen wissen, dass es nicht so viele Veranstaltungen gibt, die sich genau um dieses Thema drehen. Die AMEC-Veranstaltung im Juni ist eine der wenigen davon, die in Österreich stattfindet. Die thematische Verbindung besteht darin, dass es gerade heutzutage bei Informationen sehr schnell auch um die Messung ihrer Effekte und Auswirkungen geht. Genau das ist das Hauptthema des AMEC-Kongresses. Daher sollte es ein Interesse aller Berufsgruppenmitglieder geben, dort vertreten zu sein.

Um die Kosten überschaubar zu halten, entstand die Idee eines Gemeinschaftsstandes, der alle Berufsgruppenmitglieder vertritt, von Informationsdienstleistern bis hin zu Medienbeobachtern. So wären die Mitglieder bei dem Kongress mit einem eigenen Stand vertreten und können diesen für interessante Geschäftstermine sowie für Werbung in eigener Sache nützen. Das ist der Hintergedanke. Diese Gelegenheit sollte auf keinen Fall verpasst werden, gibt es doch in  Österreich nicht allzu oft ein internationales Event in dieser Größe und zu diesem Thema, alle 10 Jahre vielleicht einmal.

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