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Das war der Deutsche PR-Tag 2025

OBSERVER beim Deutschen Pr Tag 2025
Am 22. Mai fand der Deutsche PR-Tag vom DPRG in der Liederhalle in Stuttgart statt. »OBSERVER« war mit einem eigenen Stand vor Ort durch Florian Laszlo und Simon Gebauer vertreten. Am Vorabend wurden im Rahmen des Deutschen PR-Preis 86 Kommunikationskampagnen ausgezeichnet.

Von radikalem Optimismus bis zur Sorge vor gesellschaftlicher Spaltung: Der Deutsche PR-Tag zeigte mit knapp 200 Teilnehmenden, wie tief die Kommunikationsbranche in gesellschaftliche Debatten eingebunden ist – und wie viel Verantwortung sie sich selbst zuschreibt.

„Deutschland ist keine Insel.“ Mit diesem Satz formuliert Sabine Clausecker, Präsidentin der DPRG, das Spannungsverhältnis, das aktuell viele Diskussionen prägt. In dieser krisengeschüttelten Zeit fordert sie „radikalen Optimismus“ und verantwortungsbewusste Gestaltung statt bloßer Reaktion. Kommunikation dürfe nicht nur als Tool verstanden werden, sondern als Möglichkeit, eine lebenswerte Gesellschaft aktiv mitzugestalten – mit Weitblick und Haltung.

Der Medienwandel

Der Medienwandel, so Redner Sebastian Turner, Gründer und Herausgeber von Table.Media, verlange mehr als digitale Kompetenz. „Wir müssen verlernen“, sagt er und meint damit das Loslassen alter Denkmuster. Die Zeiten klarer Gatekeeper seien vorbei und zugleich fehlen vielerorts Orientierung. Turners Lösungsvorschlag: Deep Journalism. Gegen den Dauerzynismus der sozialen Medien, in denen „die Stimmung immer eine Oktave negativer“ sei, helfe nur Tiefe und das Vertrauen in die eigene Idee.

Deutscher PR-Preis 2025

Fast alle Redner:innen beschreiben eine Welt „in Unordnung“ und eine Branche, die sich entscheiden müsse, ob sie Teil des gesellschaftlichen Diskurses sein will. Die Metapher der „Tischgesellschaft“ verdeutlicht: Immer mehr Menschen ziehen sich aus der öffentlichen Debatte zurück. Die Aufgabe von Kommunikationsprofis? Räume schaffen, in denen sich Menschen wieder an den Tisch setzen wollen, um Zuversicht zu vermitteln, ohne naiv zu sein.

Prof. Olaf Hoffjann von der Otto-Friedrich-Universität Bamberg wirft in seinem Vortrag einen kritischen Blick auf die wachsende Erwartung an Unternehmen, Haltung zu zeigen. Sein Thema: Corporate Social Advocacy. Seine These: Wer als Unternehmen öffentlich Stellung bezieht, fördert nicht nur Dialog, sondern auch gesellschaftliche Polarisierung. Eine unbequeme, aber vielleicht auch notwendige Erkenntnis, denn sie stellt Kommunikationsverantwortliche vor die Frage, wie glaubwürdige Positionierung gelingen kann, ohne Öl ins Feuer bestehender Spannungen zu gießen.

Deutscher PR-Preis 2025

Am 21. Mai vergab die Deutsche Public Relations Gesellschaft e.V. (DPRG) in der Alten Reithalle Stuttgart den Deutschen PR-Preis und würdigte 86 Kommunikationskampagnen.

Ausgezeichnet wurden Projekte professioneller Kommunikation für ein breites Spektrum an Themen in Wirtschaft und Gesellschaft und deren Teams in 26 Kategorien mit Bronze, Silber und Gold. Insgesamt gab es 331 Einreichungen, rund ein Drittel mehr als im Vorjahr. Eine 41-köpfige Jury unter Leitung von Prof. Dr. Olaf Hoffjann (Universität Bamberg) entschied über die Preisvergabe. Danyal Bayaz, Finanzminister von Baden-Württemberg sprach ein Grußwort. Auch Sabine Clausnecker, Präsidentin der Deutschen Public Relations Gesellschaft (DPRG) begrüßte die Gäste. 

Die meisten Preise gingen an die Kommunikationsagentur Scholz & Friends und sie erhielt auch den einzigen Preis in Platin. Im Auftrag verschiedener Kunden hatten Scholz & Friends Kampagnen entwickelt, für die sie den Deutschen PR-Preis dreimal in Bronze, viermal in Silber und sechsmal in Gold erhielten.

Scholz & Friends beim Dt PR-Preis 2025
Scholz & Friends beim Dt PR-Preis 2025

Die rare und begehrte Auszeichnung in Platin bekamen sie kategorienübergreifend für die Kampagne „#UnsilenceTheViolence“ gegen sexuelle Belästigung, erarbeitet im Auftrag von Terre des Femmes – Menschenrechte für die Frau e.V. Ein Projekt, das in Zusammenarbeit mit 2030 Kommunikation realisiert wurde und auch in zwei Kategorien mit Gold gewürdigt wurde.

Zudem holte Scholz & Friends im Auftrag der Landesbank Baden-Württemberg für „Katharina von Württemberg – die 236-jährige Gründerin der LBBW wird mithilfe KI zur virtuellen Corporate Influencerin“ zweimal Gold und einmal Silber.

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