Seit nunmehr 30 Jahren ist das Integrationshaus in Wien ein Ort des Ankommens, des Aufatmens und des Neubeginns. Seit 23 Jahren unterstützt OBSERVER die wichtige Einrichtung.
Was 1995 mit einer engagierten Idee rund um den Musiker und Menschenrechtsaktivisten Willi Resetarits entstand, hat sich zu einer unverzichtbaren Institution für geflüchtete Menschen und Migrant*innen entwickelt. Über 80.000 Menschen haben hier in den vergangenen drei Jahrzehnten Unterstützung, Begleitung und neue Perspektiven gefunden.
Mit einem kleinen Team von nur 12 Mitarbeiter*innen begann die Arbeit. Heute sind es 188 engagierte Fachkräfte an vier Standorten, die Tag für Tag Menschen auf ihrem Weg in ein selbstständiges Leben begleiten. Das Angebot reicht von Wohnraum und sozialpädagogischer Betreuung über psychologische Begleitung bis hin zu Bildungs– und Beratungsangeboten für alle Altersgruppen. Besonders vulnerable Gruppen wie traumatisierte Kinder, Alleinerziehende oder unbegleitete minderjährige Flüchtlinge finden hier gezielte Unterstützung und Schutz.
50+ Projekte
Über 54 Projekte wurden seit der Gründung erfolgreich umgesetzt – von Berufsorientierungskursen und Migrant*innenakademien bis hin zu spezialisierten Wohngemeinschaften und Ausbildungsberatung. Stets angepasst an neue Herausforderungen, Fluchtbewegungen und politische Rahmenbedingungen bleibt das Integrationshaus dabei seiner Grundhaltung treu: Menschen auf Augenhöhe begegnen, Ressourcen schaffen und Chancengerechtigkeit fördern.
Diese konsequente Arbeit ist nur dank des unermüdlichen Engagements vieler möglich: Von den Gründer*innen über langjährige Mitarbeiter*innen wie die ehemalige Geschäftsführerin Andrea Eraslan-Weninger, die 26 Jahre an der Spitze stand, bis hin zu ehemaligen Klient*innen wie Đaneta Memišević, die heute selbst Teil des Teams ist.
20 Jahre Beratungsstelle
Am 25. September feierten Mitarbeiter:innen, ehemalige Klient:innen, Wegbegleiter:innen, und viele mehr gemeinsam das Jubiläum der Beratungsstelle Integrationshaus. Seit 2005 werden im 2. Bezirk in der Außenstelle des Integrationshauses geflüchtete Menschen und Migrant*innen, die in der Wiener Grundversorgung sind, betreut und auf dem Weg in ein selbstständiges Leben begleitet. Die Beratungsstelle, zu Beginn im 20. Bezirk, war die erste Außenstelle des Integrationshauses.
Am 20. und 21. November findet die Fachkonferenz statt, bei der man sich den drängenden gesellschaftlichen Herausforderungen widmet und der Frage nachgeht, wie sich ein solidarisches Miteinander in einer vielfältigen Gesellschaft gestalten lässt. HIER können Sie sich für die Veranstaltung anmelden.
Große Herausforderungen
Auch nach 30 Jahren bleiben die Herausforderungen groß. Politische Kurzsichtigkeit gefährdet vielerorts die Erfolge bewährter Integrationsarbeit. Umso wichtiger bleibt das klare Ziel des Integrationshauses: Integration als langfristigen Prozess zu verstehen und geflüchtete Menschen professionell auf ihrem Weg zu begleiten. Das Integrationshaus bleibt das, was es immer war: Ein lebendiges Zeichen für Menschlichkeit, Vielfalt und gelebte Solidarität.